Mit dem „BOCKERLE“ durch das Lauertal 

Seit 1869 kämpfte man für eine Bahnlinie durch das Lauertal als die Planung der Strecke Schweinfurt nach Bad Neustadt / Saale begannen.

Im Frühjahr 1869 wurde von der bayrischen Staatsregierung die Genehmigung einer Bahnlinie von Schweinfurt zur meiningischen Grenze beschlossen. Die genaue Trassenführung lag zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, so dass auch die Lauertalgemeinden sich Hoffnungen machten, mit der Eisenbahnverbindung Anschluss zu finden.

Zusätzlich forderten zu diesem Zeitpunkt der Abgeordnete Geigel eine Strecken- führung von Gemünden – Kissingen – Neustadt – Mellrichstadt – Meiningen zu schaffen, die dann auf der Strecke Meiningen – Weimar – Leipzig den Verkehr zwischen Frankfurt / Main und Leipzig übernehmen sollten.

Schon im Planungsstadium setzten sich Vertreter des Marktes Maßbach für eine Trassenführung dieser Hauptstrecke durch das Lauertal ein.

Doch auch alle Eingaben der umliegenden Gemeinden wurden leider nicht berücksichtigt.

So wurde die Trasse Schweinfurt – Meiningen über Oerlenbach ( Abzweigung nach Bad Kissingen ) und Bad Neustadt nach Meiningen gebaut und 1873/74 in Betrieb genommen.

Nach vielen Eingaben der Bürger aus dem Lauertal wurde 1895 von der bayerischen Regierung die Königlich-bayerische Eisenbahn mit den Vorarbeiten zum Bau der Eisenbahn von Rottershausen nach Stadtlauringen begonnen. Bedingung für diese Vorarbeiten war der Flächenaufkauf der Lauertalgemeinden mit 70750,- Mark.

Der zügige Bau der Strecke von Rottershausen über Poppenlauer, Maßbach, Rothausen nach Stadtlauringen kostete insgesamt 663055,- Mark und der Kauf eines Zugpaares schlug mit 58375,- Mark zu Buche.

Im Juli 1900 war die Streckenfertiggestellt und am 6.8.1900 fand die feierliche Eröffnung statt.

Am 1.11.1959 wurde der Personalverkehr eingestellt und am 31.3.1960 rollte der letzte Güterzug über diese Strecke.

Anfang der 60er Jahre wurden die Schwellen und Schienen abgebaut, so dass heute nur noch teilweise die Trassenführung zu sehen ist. Ein Überbleibsel sind die Bahnhöfe in Poppenlauer (heute Wohnung), in Maßbach und der Bahnhof in Rothhausen als Jugendtreff, sowie als Lagerhaus genutzt der Bahnhof von Stadtlauringen vorhanden.

Die Trasse Rothhausen wurde vor kurzem als Radweg ausgebaut und genutzt.

Viele Jahre war die Eisenbahn die einzige Verbindung zu den industriellen Arbeitsplätzen in Schweinfurt. Nach dem 2.Weltkrieg aber wurde mit einer Omnibuslinie die Fahrzeit nach Schweinfurt halbiert, so dass immer weniger Fahrgäste den Zug in Anspruch nahmen.

Von wann bis wann in diesem Zug die Bahnpostler zur Aufnahme und Bearbeitung der Post dabei waren ist nicht bekannt, kann jedoch mit div. Belegen von 1901 bis 1948 mit dem „Königlich-Bayerischen-Bahnpost“ Stempel (K.B.BAHNPOST) später „ Bahnpost“ nachgewiesen werden.

 

Mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers Erich Fries, Großwenkheim

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